Am Wochenende hatte unser Sohn seinen 4. Geburtstag. Diesmal mag ich den Geburtstag anders Revue passieren lassen. Und zwar mit der Frage: Was habe ich denn in den letzten 4 Jahren gelernt? Wie habe ich mich als Mutter verändert? 

In der Schwangerschaft Mama sein

Und da das Mamasein schon in der Schwangerschaft schon beginnt, mag ich damit auch anfangen. Ich muss sagen, dass ich mir in der Schwangerschaft wenig Gedanken gemacht habe. Ich war damals auch 21 Jahre alt. Irgendwie war ich auch mehr „nebenbei“ schwanger, denn ich war ja noch in der Ausbildung und habe mein duales Studium gemacht. Ich habe mit 3 Jungs in einer WG gewohnt und war Fahrer auf Parties. Durfte ja eh nicht trinken. Ich war schwanger auf Festival und allgemein würde ich sagen: Ich war schwanger, habe mich gesünder ernährt und keinen Alkohol getrunken. Im Grunde wars das auch mit dem Schwanger sein. Okay, bezüglich der Ausbildung habe ich mir viele Gedanken gemacht und wollte immer einen Plan haben. Aber in Bezug auf unseren Sohn oder unsere Beziehung habe ich mir sehr wenig Sorgen gemacht. Denn mein Bauchgefühl sagte mir die ganze Zeit, dass alles gut gehen wird.

Unbeschwertheit durch Ahnungslosigkeit

Und auch die ersten Tage waren wir sehr unbeschwert. Ich hatte im Krankenhaus keine Beschwerden und empfand Hebammen und Ärzte als sehr lästig. Ständig wollte jemand was von mir und unserem Sohn und zubbelte hier und wies mich dort zurecht. Es war einfach so, wie immer. Okay, ich habe meinen Sohn gestillt, gewickelt und hatte ihn meist tragend dabei. Aber auch das war es wieder. Ich habe mir im Vorfeld wenig Gedanken darüber gemacht, nach welchem Erziehungsmodell ich erziehen will. Oder welche Krankheiten es gibt. Habe mich auch im Vorfeld nie mit Babynahrung oder anderen Sachen befasst. Schon am 4. Tag nach der Geburt waren wir mit unserem Sohn auf der ersten „Party“ – ein Freund hatte Geburtstag und wir sind für 2 Stunden vorbei gekommen. An Tag 10 (oder so) war Weiberfastnacht und wir haben unseren Sohn zum ersten mal mit zur Arbeit gebracht. Im Büro habe ich ihn gestillt und die Windel gewechselt und sonst war er mit im Tragetuch.

Irgendwann ist die Unbeschwertheit verloren gegangen…

… ich weiß nur nicht wann. Oder welche Situation ausschlaggebend war. Irgendwann habe ich nicht mehr auf mein Bauchgefühl gehört, sondern auf das, was mir teilweise fremde Menschen sagten. Ich habe Meinungen von Müttern und Vätern zu sehr aufgenommen und mich daran gemessen. Ein Fehler, den ich wohl nie wieder machen werde. Denn sich an anderen Eltern zu messen ist das dümmste, was man tun kann. Jede Familie hat ihr eigenes Modell, welches funktioniert und jede Familie muss dies für sich selbst entdecken. Ich habe lange gebraucht, bis ich festgestellt habe, dass es wichtig ist, dass ich auf mein eigenes Bauchgefühl höre. Denn ich bin ein Mensch mit einem „gesunden Menschenverstand“ und einem „gesunden Bauchgefühl“. Mir haben ganz viele liebe Menschen dabei geholfen wieder ein Stück zurück zu finden. Ein Stück zurück zu dieser Unbeschwertheit!

Mama-im-Baellebad | familiert.de

Bin ich als Mama anders als vorher?

Ja und nein. Ja, denn ich bin Mama. Mama sein verändert schon. Denn es muss weiter im Voraus geplant werden. Sie „ich bin in 5 Minuten bei dir!“-Spontanität ist dahin. Daraus wird beim Spontan sein eher „Halbe Stunde bis Stunde – schneller schaff ich es nicht…“. Als Mama beschäftigen wir uns mit ganz anderen Dingen: Kindergarten, Kindergeld, Spielkameraden, Spielzeug… Gleichzeitig bin ich aber nicht so viel anders, als manche gedacht haben. Ich bin immer noch diejenige, die bei Spielplätzen auf die Seilbahn geht, die das Kinderkarussell so schnell dreht, dass man das Gefühl hat rauszufliegen. Ich bin immer noch ein Erwachsener Mensch, der gerne Erwachsene Spiele spielt, der gerne am Computer ist, der sich über das neuste Handy unterhält. Und ich bin immer noch Hanna, die Nachtaktiv ist, manchmal vielleicht etwas zu verrückt für die normale Welt und im nächsten Moment „Miss-Schüchtern“ hoch 10 ist.

Ich bin ich – und ein bisschen mehr!

ich bin und war und werde einfach immer ich sein. Und dadurch, dass ich Mama bin, bin ich einfach ein bisschen mehr. Ein bisschen mehr im Kopf. Ein bisschen mehr auf den Hüften. Ein bisschen mehr im Herzen. Und ein bisschen mehr im Kind sein ;)

Mama sein veraenderung | familiert.de

Author

Ich bin Hanna, 28 Jahre jung. Gebürtig komme ich aus einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein. Mittlerweile lebe ich mit meinem Mann und unseren zwei Söhnen im Münsterland.

1 Comment

  1. Sehr schöner Text. Ist ja wirklich so. Man kann so viel von den Kleinen lernen und sieht die Welt nochmal mit ganz anderen Augen.
    LG Anke

Write A Comment

Pin It