Manchmal weiß ich einfach in entsprechenden Situationen, wie ich gescheit reagieren soll. Weil ich teilweise um „Abhängigkeiten“ bescheid weiß und ich einfach nicht will, dass unser Sohn darunter leiden muss. Aber oft ist die einfache Antwort: Ich bin hier die Mama!

Ich durfte mir letztens anhören, dass wir unserem Kind viel zu viel zutrauen und ihn damit überfordern. Die Situation oder wer es gesagt hat, ist dabei komplett egal. Denn jeder, der Mathias und mich kennt, oder auch mit K1 zusammen erlebt hat, der sollte wissen: Ja, wir trauen K1 schon viel zu – und er darf sich grundsätzlich immer ausprobieren, wenn es die Situation zu lässt.

Aber zu 100% kann ich sagen: Wir überfordern ihn gar nicht! Das geht überhaupt nicht. Klar sagen wir in manchen Situationen „Versuch es doch mal!“ und wenn es immer wieder nicht klappt, fragen wir, ob wir helfen dürfen. Meistens brauchen wir nicht fragen, denn dann kommt K1 schon und sagt „Mama, helfen mir?“.

K1 war schon immer ein vorsichtiges Kind. Ist zwar prinzipiell früh gelaufen, hat sich aber ganz lange nicht getraut alleine zu laufen. Er konnte es, aber vom Kopf her, hat er es sich nicht zugetraut. Das ist bei ganz vielen Dingen so. So kommt es auch, dass er Treppen läuft, wenn er sich irgendwo festhalten kann. Wenn da aber nur eine glatte Wand ist, dann rutscht er runter. Wenn ein Absatz von der Haustür auf den Bürgersteig geht, dann setzt er sich IMMER hin, wenn wir ihm keine Hand geben.

Er gibt uns bei Wegen an der Straße immer die Hand. Ohne Hand läuft er nicht. Und eine fremde Rutsche muss er sich erstmal 50 mal angucken, bevor er da runter rutscht. Meistens klettert er das Klettergerüst hoch, schaut von oben runter, und klettert dann rückwärts die Leier wieder runter. Nach dem 50. Mal anschauen kann er dann auch rutschen. Aber nur auf dem Bauch und vorwärts. Anders geht es erst später. Das war schon immer so!

Und aus diesen ganzen Situationen und so vielen mehr, wissen wir, dass wir unser Kind gar nicht so leicht überfordern könnten. Weil er genau abschätzen kann, was er sich alleine schon zutrauen kann. Weil er sofort bescheid sagt, wenn er noch nicht soweit ist. Weil wir es an seiner ganzen Körpersprache sehen können und ihm mit allen möglichen Dingen sein eigenes Tempo bestimmen lassen.

Ja – er ist erst 2 Jahre und etwas über 3 Monate. Aber mal ehrlich: Ich kenn mein Kind. Und vor allem kennt mein Kind sich und vor allem seine Grenzen ziemlich gut. Vielleicht mag er da komplett anders sein, als andere Kinder. Oder vielleicht auch nicht. Ich sage nur: Ich bin hier die Mama! Und ich als Mama weiß genau, was ich meinem Kind zumuten kann. Weil wir darauf hören, was uns unser Kind sagt.

Ich finde es extrem schade, wenn nicht auf das eingehen kann, was die Mutter sagt. Wenn man nicht respektieren kann, was die Eltern den Kindern zutrauen. Obwohl man selbst Zeuge davon wird, dass genau das möglich ist und die andere Seite das Kind vielleicht sogar unterfordert.

Wer, als die Eltern selbst, kennt das Kind denn am besten?

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Ich bin Hanna, 28 Jahre jung. Gebürtig komme ich aus einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein. Mittlerweile lebe ich mit meinem Mann und unseren zwei Söhnen im Münsterland.

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