Dieser Beitrag könnte eventuell parallelen zum Beitrag „Belly based parenting“ auf Mamaskind.de. Ich hatte den Beitrag aus privaten Gründen verschoben, möchte ihn euch aber auch nicht vorenthalten!
Ich wurde schon öfter mal gefragt: Nach welchem Stil erzieht ihr euer Kind eigentlich? Und ganz ehrlich? Mich überfordert die Frage total… Weil ich gar keine Ahnung habe, was es heute alles für Erziehungsmethoden gibt. Müsste ich sie jetzt beschreiben, würde ich sagen: Kooperativ, autoritär. Aber ob dies der tatsächlichen Definition entspricht, weiß ich einfach nicht.
Denn wir erziehen aus dem Bauch heraus. Das hat schon direkt nach der Geburt angefangen. Denn die Hebammen im Krankenhaus fanden es gar nicht gut, dass sie mir nicht zeigen durften, wie ich mein Kind wickel und anziehen muss. Das habe ich einfach auf dem Zimmer selbst gemacht. Und dafür gleich mecker kassiert, denn dort war keine Wärmelampe. Und wieso könnte ich denn mein Kind überhaupt schon wickeln. Entschuldigung, aber was ist daran so schwer? Und ich lass mein Kind doch nicht in der scheiße liegen…
Mir musste man auch nicht zeigen, wie ich mein Kind stille. Ich würde sogar sagen: Dadurch, dass sich da bei mir eingemischt wurde, hatten wir mehr Probleme. Weil sie direkt ein Stillhütchen eingeführt haben. Und mich hat das Monate gekostet dieses wieder abzutrainieren. Und so würde ich es tatsächlich nennen.
Bis heute ist das alles so geblieben: Wir handeln aus dem Bauch heraus. Wir lassen K1 am normalen Alltag teilhaben. Er räumt sein Geschirr weg, wenn er fertig ist. Beim Kochen darf er helfen. Er darf alleine auf die Toilette gehen, wenn er das möchte. Er darf Zähne putzen, wenn er es möchte. Generell wird er auch immer gefragt, was er will. „Was möchtest du trinken?“ – nur mit Oder-Fragen kommt er noch nicht zurecht „Saft oder Milch?“ darauf kommt nämlich ein Ja. Also werden die Packungen vor ihn gehalten und er darf wählen. Er darf sich auch aussuchen, was er auf sein Brot haben möchte. Und generell darf er auch alles ausprobieren, was da auf dem Tisch steht.
Das würde ich alles als Kooperativ bezeichnen. Denn er wird definitiv mit einbezogen. In Ausnahmen sind wir auch autoritär. Dann, wenn er sich selbst doll verletzten könnte zum Beispiel. Oder es einfach nicht anders geht. Wie ihn aus den Auto-Einkaufwagen ziehen. Denn freiwillig kommt er da auch nach 3 Tagen nicht raus. Da wird ein richtiger Aufstand gemacht. Mittlerweile kommt er übrigens auch freiwillig aus dem Wagen heraus und kommt mit uns nach Hause. Denn er hat verstanden, dass er immer wieder in diesen Wagen darf, wenn er mit einkaufen kommt.
Ich kann euch nicht erklären, woher unser Erziehungsstil kommt. Wir haben einfach eine Vorstellung, wie wir als Eltern sein wollen. Und das versuchen wir jeden Tag auf’s neue zu leben. Denn klar gibt es auch mal schlechte Tage, an denen wir genervt sind, wenn K1 zum 10. Mal den Wasserbecher umgekippt hat und laufen dann doch selbst los um ein Tuch zu holen. Aber das ist auch okay, solang man die doofen Tage auch hinter sich lassen kann!
4 Comments
„nur mit Oder-Fragen kommt er noch nicht zurecht „Saft oder Milch?“ darauf kommt nämlich ein Ja“
– ganz klar Informatiker *g*
Prüfung bestanden :D Doof, wenn man vom XOR ausgeht ;)
Liebe Hanna, ich habe Dich mit aufgenommen in meine #verflixteLinkparty ;-)
LG Wiebke
Das ist lieb! Dein Link ist heute Abend gesetzt!