Wenn man mitten in der Ausbildung steckt und feststellt, dass man schwanger ist, ist es oftmals nur eines: Ein riesen Schock! Was ist nun? Was soll ich machen? Was muss ich tun? Es schwirren einem tausend Fragen durch den Kopf. Wie es speziell bei mir war, könnt ihr in Zukunft in einer kleinen Serie an Beiträgen lesen…
Als ich feststellte, dass ich schwanger war, da war ich mitten in der Ausbildung. Besser gesagt: Mitten in meinem Dualen Studium. Das ist bei mir so geregelt, dass ich Blockweise in Niedersachen in eine Uni gehe und wenn ich dort nicht bin, dann arbeite ich in Nordrhein-Westfahlen in der Firma. So etwas wie Semesterferien haben wir nicht. Und in unserer Vorlesungsfreien Zeit, da sind wir Azubis in der Firma und haben einen ganz normalen Jahresurlaub. Ich war im 2. Lehrjahr – das 4. Semester war gerade vorbei. Mein Freund und Vater von K1 war in der gleichen Firma im 3. Lehrjahr. Ich glaube es war kurz nach seiner IHK-Prüfung.
Ich habe irgendwann aus Verdacht einen Schwangerschaftstest gemacht. Eigentlich habe ich gar nicht weiter drüber nachgedacht, da ich meine Periode noch normal hatte. Zwischendurch, als ich an der Uni war, da hatte ich sie nicht – vermutlich durch den ganzen Stress. Auf jedenfall hatte ich tief in mir einen kleinen Verdacht, habe das zu dem Zeitpunkt aber eigentlich schon wieder beiseite geschoben. Desto schockierender war es, als ich beiläufig den Schwangerschaftstest gemacht habe und dort eindeutig Schwanger stand.
In dem Moment ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Es war morgens und ich bin zurück ins Bett gegangen und habe erst einmal verzweifeln angefangen zu weinen. Für den Rest des Wochenendes habe ich es versucht zu verdrängen. Und wenn ich darüber nachgedacht habe, hatte ich Angst, dass ich schon länger schwanger wäre, weil ich doch in der Zeit des Studiums keine Periode hatte. Als die Woche wieder anfing, habe ich bei sämtlichen Frauenärzten in der Umgebung angerufen und nach einem Termin gefragt, da meiner im Urlaub war.
Irgendwann hatte ich dann einen gefunden, wo ich direkt am nächsten Tag hin konnte. Wir wollten nämlich zu meiner Familie in den Urlaub fahren. Dort habe ich direkt einen Mutterpass bekommen und es wurden die Standardmäßigen Untersuchungen zu beginn gemacht. Sprich: Blutabnehmen, wiegen und Blutdruckmessen. Im Untersuchungszimmer danach gab es einen Vaginalen Ultraschal – ich durfte jedoch auch nochmal den Raum wechseln und es wurde ein Ultraschall vom Bauch aus gemacht, weil das Kind schon recht groß war. Dort hat mich die Ärztin beglückwünscht.
Das war für mich total komisch und ich habe nur gesagt, dass ich mir nicht sicher wäre, ob ich es bekommen möchte. Daraufhin habe ich haufenweise Infomaterial bekommen – aber alles schon für die Richtung, dass ich mich für das Kind entscheide. Auch die Ärztin hat mich ein bisschen versucht in die Richtung zu bringen. Ich habe das gar nicht als böse aufgefasst und bin heute froh darüber, wie sie darauf reagiert hat, als ich meinte, dass ich mir nicht sicher bin. Nach dem Termin hatte Mathias mich abgeholt und wir sind Richtung Schleswig-Holstein zu meiner Mama gefahren.
Unterwegs habe ich mir ein bisschen des Materials angeschaut. Bei meiner Mama angekommen habe ich sie die Woche über ausgefragt. Mir und meinen Schwestern wurde nämlich nie verheimlicht, dass auch meine Mama ungeplant mit meiner großen Schwester schwanger wurde. Auch sie war damals noch in der Ausbildung, konnte sie jedoch noch schwanger beenden. Aber wir wussten auch, dass es mal die Überlegung gab sie abtreiben zu lassen. Über genau diese Situation habe ich sie ausgefragt – ohne, dass sie wusste, das ich schwanger war. Zu dem Zeitpunkt hat sie davon auch nichts geahnt…
8 Comments
Oh, ich freu mich, dass du jetzt diese Serie schreibst!! :) Falls es bei mir mal zu dieser Situation kommt, dann hab ich zumindest schon mal dich als Vorreiterin!! :) <3
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Es ist jedes mal toll, wenn man hört, dass es funktioniert! Weil man so oft das Gegenteil angepriesen bekommt…
Ich find generell den Kompromiss auch nur eines vom beiden Abbrechen zu müssen viel zu kurz gedacht. Weil ich immer sagen würde, dass man es bereut. Egal, wie man sich entschieden hat.
Darauf bleibt mir nicht mehr viel zu sagen! :)
Es ist so schön, dass ihr mir davon erzählt. Es macht mich ganz sprachlos, dass es da so viele „Fälle“ von gibt. Und es bestätigt mir nur, dass das Thema viel mehr in die Öffentlichkeit muss!