Wenn man mitten in der Ausbildung steckt und feststellt, dass man schwanger ist, ist es oftmals nur eines: Ein riesen Schock! Was ist nun? Was soll ich machen? Was muss ich tun? Es schwirren einem tausend Fragen durch den Kopf. Wie es speziell bei mir war, könnt ihr in Zukunft in einer kleinen Serie an Beiträgen lesen…
Das letzte mal habe ich damit aufgehört, dass ich meine Mama unbemerkt darüber ausgefragt habe, wie es damals für sie war, als sie in der Ausbildung schwanger wurde. Als sie mir dann davon erzählte, bestärkte sie eigentlich den Gedanken bei mir, dass ich nicht abtreiben wollen würde. In diesem Urlaub hatte ich irgendwann das Gefühl, dass ich mit jemanden darüber reden wollte. Obwohl wir – sprich meine Geschwister und ich – über alles mit unserer Mama reden können, war sie nicht die erste Person meiner Wahl. Ich bin zu meiner großen Schwester gefahren und habe mit ihr geredet. Aufgrund meiner SMS, ob sie schon schlafe oder ich noch vorbei kommen dürfte um zu reden, wusste sie schon irgendwie, dass ich schwanger war.
Meine große Schwester hatte mir nicht gesagt, dass ich mich für das Kind entscheiden soll, aber auch nicht, dass ich abtreiben solle. Sie hat mich darin bestärkt gründlich nachzudenken und auch wegen der Ausbildung zu schauen. Meinte aber auch gleichzeitig, dass sie es uns zutrauen würde. Meine Schwester war es auch, die meiner Mama davon erzählte – da war ich aber schon gar nicht mehr da. Als meine Mama das dann wusste, wurde ihr auch klar, warum ich sie ausfragte. Auch sie bestärkte mich, weil sie sagte, dass wir das mit Kind hinbekommen. Ich sollte aber auch nochmal mit meiner Ausbilderin reden.
Als ich nach meinem Urlaub wieder in der Firma war, stand eh ein Gespräch mit meiner Ausbilderin an. In diesem Gespräch erzählte ich ihr dann, dass ich schwanger sei, aber noch nicht wüsste, ob ich das Kind behalten wollte. Zumal ich nicht wusste, wie so etwas innerhalb der Firma ankommt und gehandhabt wird.
Damit ich erstmal „testen“ kann, wie in der Firma auf diese Nachricht reagiert wird, habe ich zuerst mit einem engen Kreis meiner Mitazubis die Bombe platzen lassen. Als die alle schon etwas geschockt, sich für mich aber auch gefreut haben und mir zusätzlich noch alle möglichen Hilfen anboten und nach einem Namen für das Kind suchten (seitdem heißt er bei meinen Azubis Carlos), war es für mich definitiv klar. Ich werde das Kind bekommen!
Das habe ich dann auch meiner Abteilungsleiterin gesagt, die sich freute. Und natürlich meiner Patin und unserem Arbeitskollegen, der mit im Büro sitzt. Auch die beiden haben sich gefreut und unser Kollege sagte nur, dass er das richtig cool findet, wenn man so jung Mama wird. Mehr konnte ich das gar nicht persönlich sagen, da das Gerücht sich so rasant schnell ausbreitete, dass die Leute schon eher auf mich zu kamen.
Manche waren auch nicht so nett und wollten mir einreden, dass ich mir das ganze nochmal genau überlegen sollte. Andere haben nur abfällig geguckt, wenn sie mich sahen. Wieder andere haben sich darüber lustig gemacht, wie man denn nur in der Ausbildung schwanger werden kann und wie naiv junge Leute denn auch mit Verhütungsmethoden umgehen. Davon abgesehen, dass man auch mit den besagten Methoden schwanger werden kann, habe ich mich dazu nie weiter geäußert, denn selbst wenn, diese Sprüche werden immer kommen. Damit möchte ich nur zum Ausdruck bringen, dass nicht alle so gut auf meine Schwangerschaft reagierten, wie die Menschen, bei denen es mir wichtig war.
Als ich meine Entscheidung meiner Ausbilderin mitteilte, konnte auch sie nun schauen, wie es mit meiner Ausbildung weiter gehen sollte. Was man da machen kann. Und vor allem: Wie der Arbeitgeber denn jetzt wirklich auf die Nachricht reagieren würde…
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