Heute war ich mit einer sehr guten Freundin und ihrer Tochter spazieren und nebenbei kamen wir auf das Thema: Vergleichen von Kindern. Dabei ist mir erstmal eines so richtig bewusst geworden: Irgendwie vergleicht jeder, auch der, der es nicht will!

Es gibt zwei Sorten von Eltern. Die einen geben gar nicht erst zu, dass sie ihr eigenes Kind mit anderen Kindern – sei es eines ihrer eigenen oder das eines Fremden – vergleichen. Bei denen ist es offensichtlich. Da stellt sie die Frage einfach gar nicht erst. Denn auf der Straße wird nur mal in den Kinderwagen geluschert und es kommen Sätze, wie „Krabbelt er denn schon? Also unser, der kann das schon seit Wochen!“ Bei jeder Gelegenheit gibt es die Vergleiche. Manche sind da ganz extrem und drängen ihre Kinder, wenn sie etwas noch nicht können, bloß damit sie bei anderen mithalten können. Andere hingegen finden sich dann damit ab, dass Kinder auf einem unterschiedlichen Stand sind, obwohl sie zum Beispiel gleich alt sind.

Dann gibt es da noch die Sorte von Eltern, die immer abstreiten, dass sie ihr Kind mit anderen vergleichen. Dann heißt es immer „Kinder sind einfach alle so unterschiedlich, die kann man gar nicht vergleichen!“ Ist ja auch soweit richtig, da stimme ich absolut zu. Aber trotzdem wird dann verglichen. Wenn eine Mama zum Beispiel mitbekommt, dass ein fast 9 Monate altes Kind schon 6 Zähne hat und der Kommentar kommt „Julia* ist jetzt ein Jahr und hat noch KEINEN einzigen Zahn!“ Im Grunde ist das doch auch schon eine Form des Vergleichens. Klar passiert dies auf einer anderen Ebene und es ist im Grunde egal, dass Julia* noch keinen Zahn hat – dennoch ist es ein Vergleich.

Vielleicht ist aber auch ein gesunder Vergleich von Kindern wichtig. Denn auch durch die Vergleiche werden die „Normbereiche“ für den Beginn vom Krabbeln festgelegt worden. Oder auch das Durchschnittliche Alter, wann Kinder Zähne bekommen und in welchem Alter sie wie viele Zähne haben. Wir Erwachsene vergleichen einfach immer dann, wenn es nur möglich ist – die Kleidung, die Autos und eben auch die Kinder…

Julia* steht für irgendeinen Namen – es ist der beliebteste weibliche Vorname 2014 – Stand 05.11.14

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Ich bin Hanna, 28 Jahre jung. Gebürtig komme ich aus einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein. Mittlerweile lebe ich mit meinem Mann und unseren zwei Söhnen im Münsterland.

3 Comments

  1. auch wenn ich es nicht will, vergleiche ich manchmal schon, vor allem bei dingen die sehr offensichtlich sind, wie gerade bei uns mit dem sprechen. Wir haben befreundete Kinder die sprechen in Marthas alter schon 4 Wort-Sätze, Martha nur 5 Wörter. Nach solchen Treffen geht es mir manchmal richtig mies. Auch wenn ich weiß, dass es normal ist, kommen manchmal einfach Zweifel auf, etwas falsch gemacht zu haben.

    • Ich kann absolut verstehen, was du meinst, wenn du sagst, dass du es machst, aber eigentlich nicht willst… Ich würde dir jetzt das sagen, was vermutlich jeder sagt „Kinder sind so unterschiedlich und lernen so, wie sie es können und am Ende sind sie doch eh auf einem sehr ähnlichem Stand“ vermutlich bringt einem solch ein Satz gar nichts, aber versuch dich nicht unter Druck zu setzen. Es kommt alles noch, da bin ich mir sicher :)

  2. Ich finde es interessant, wie unterschiedlich Kinder sich entwickeln und meist schwingt da einfach nur Neid mit… Na ja, so lange die Kinder in ihrer Entwicklung nicht dadurch gestört werden, ist es ja eigentlich egal. Oder? :)

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