Nun ist es ja so, dass man als Blogger nicht einfach so an Twitter vorbei kommt. Aber irgendwie ist das noch ein Medium, mit dem ich nicht so recht weiß, was ich damit anfangen soll. Ich folge da den Leuten, aber mein Eindruck ist, dass die meisten – wie ich wohl auch – dort die Bilder von Instagram, weiterleiten. Nervig, wie ich finde – und trotzdem mache ich das auch. Aber darum soll es hier gar nicht gehen… Dort wurde ich von der Bettina von Frühesvogerl gefragt, wie cool wir als Eltern sind.


Sie hatte auf ihrem Blog einen Beitrag veröffentlicht, wie sie beim Friseur sitzt. Neben sich steht ein Baby in einer Tasche und sie fand es beeindruckend, mit welcher Gelassenheit die Mutter beim Friseur war und sich die Haare machen lies und das Baby zuerst schlafend, dann spielend daneben liegt.

Ich kann nur sagen, dass wir im Vergleich zu unserem Umfeld schon ziemlich entspannte Eltern sind. Das fing schon direkt an. 3 Tage nach der Geburt vom kleinen Waschbären, hat der Papa uns aus dem Krankenhaus abgeholt. Noch am gleichen Abend waren wir zu einem Geburtstag eingeladen. Dort sind wir auch hingefahren – und unser Baby? Ja, das haben wir mitgenommen. Es hatte auch seelenruhig im Wohnzimmer in der Babyschale geschlafen – im gleichen Raum haben um die 20 Leute in normaler Zimmerlautstärke getrunken, gegessen und geredet. Das war alles kein Thema.

Als K1 2,5 Wochen alt war, war Weiberfastnacht. Und obwohl Mathias, als auch ich, mit Karneval nichts anfangen können – obwohl wir im Münsterland wohnen – waren wir bei uns in der Firma. Denn da gibt es an Weiberfastnacht immer eine kleine Feier mit gratis Getränken. Auch dort war K1 mit. Ich habe ihn im Tuch getragen. Und während viele Menschen der Meinung waren, dass ich eine Puppe tragen würde – als Verkleidung für die Jungfrau Maria – wurden sie eines besseren belehrt, als er dann doch irgendwann mal wach wurde und bei dem Papa auf dem Arm war. Ihn hat es überhaupt nicht gestört, dass dort viele Menschen waren, dass es etwas lauter war und auch Musik lief.

Und so ziehen sich die kleinen Geschichten durch sein ganzes, bisheriges Leben. Im Grunde war der kleine einfach immer mit. Wir haben schon in gewisser Weise Rücksicht genommen, das kam aber erst mit dem Alter und dem Entdeckerdrang. Heute überlegen wir schon, ob Restaurant A wirklich die beste Wahl ist, oder wir aus Rücksicht doch lieber in Restaurant B gehen, weil die eine bessere Spielecke für K1 haben. Aber unser Sohn ändert nichts an der Tatsache, dass wir unser gemeinsames Leben immer noch genießen und so leben, wie wir es im Vorfeld taten. Es ist auf keinen Fall so, dass wir der Meinung sind, dass wir kein Leben mehr haben und dies oder das nicht mehr machen können. In manchen Situationen muss man schon überlegen, wie wir etwas machen. Aber da wir uns auch keinen Stress machen, wenn er mal 16 Stunden bei der Patentante und dem Onkel ist, ist das schon alles recht entspannt.

Und schon am 3. Tag nach der Geburt, hat man uns gesagt, dass wir recht entspannt mit unserem Baby umgehen. Dass man uns dafür bewundert, denn viele können dies erst beim zweiten oder dritten Kind. Und, dass diese Gelassenheit sich definitiv auch auf das Kind überträgt. Und diese Worte haben wir bisher schon so oft gehört, dass wir auch ganz fest daran glauben, dass es auch ein bisschen unser Verdienst ist, dass wir ein doch recht entspanntes Kind haben. Denn Eigenlob stinkt nicht immer. Und ich würde schon sagen, dass wir definitiv coole Eltern sind. Aber ob das stimmt, dass werden wir vermutlich erst in ein paar Jahren erfahren…

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Ich bin Hanna, 28 Jahre jung. Gebürtig komme ich aus einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein. Mittlerweile lebe ich mit meinem Mann und unseren zwei Söhnen im Münsterland.

4 Comments

  1. Einer deiner besten Posts überhaupt, tolles Thema und richtig gut rüber gebracht! Ich hoffe, dass es mir später auch so ergehen wird!! :) Danke dafür!

  2. Für mich hört es sich auf jeden Fall so an, dass ihr ganz cool und entspannt an die Sache herangeht und diese Entspanntheit auch auf das Kind übergeht. Meine Schwester ist vor kurzem auch Mama geworden und macht es auch ganz ähnlich. Das Baby kommt einfach mit auf Geburtstage usw und die Freunde finden das auch alles völlig in Ordnung und es geht locker zu. Wenn es aber doch mal hektisch zugeht, dann merkt man schon, dass sich das auch aufs Baby auswirkt. Babys haben dafür wahrscheinlich ganz feine Antennen, hören das vielleicht schon aus dem Tonfall heraus etc.

    • Danke! Ich finde es gut, dass deine Schwester anscheinend auch sehr cool ist und locker mit dem Kind umgeht. Dafür ist es aber immer von Vorteil, wenn das Umfeld dies auch toleriert, denn es gibt nichts lästigeres, dass man sich für das Vorgehen mit dem eigenen Kind rechtfertigen muss bzw. In die Verteidiger Position gedrängt wird.

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